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Unsere Marokko Reise im Oktober 2019
Wohin soll die Reise gehen?
Da ich erst im April 2018 in Marokko war, stand das Ziel keineswegs fest. Was stand fest? Na ja, wir wollten ins Warme, irgendwo in Strandnähe. Surfen oder Tauchen lernen, wäre interessant. Eine Pauschalreise sollte es eher nicht werden, aber trotzdem nicht zu teuer. Plötzlich gab es nicht mehr so viel Auswahl, und wir entschieden uns für Marokko. Auf jeden Fall die richtige Entscheidung für uns!
Pure Surfcamp in Marokko
Anreise zum Surfcamp
Wir sind gegen 17 Uhr in Agadir gelandet, vorher haben wir uns lange überlegt, wie wir am besten zu unserer Unterkunft in Aourir gelangen.
Option 1
Die low-budget Variante: Das Flughafengelände verlassen und über Offline-Maps zur nächsten Bushaltestelle bzw. an die Hauptstraße. Von dort aus mit dem Bus oder Sammeltaxi nach Inezgane. Ab hier fährt ein weiterer Bus nach Agadir Zentrum, ab da kannst Du dann nach Aourir fahren. Hinzu kommen 5 Minuten Fußweg zum Surfcamp. Dauer 2 – 3 Stunden. Abenteuer inklusive.
Option 2
Am Flughafen in Agadir stehen Taxis mit festen Preise bereit. Bis nach Aourir hat es 25-30 € gekostet und 1 Stunde benötigt. Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit haben wir uns für diese Variante entschieden. Ich kann Dir jedoch sagen: Keine Sorge, auch diese Taxifahrt war abenteuerlich.
Ankunft im Pure Surfcamp
Gegen 19 Uhr sind wir im Surfcamp angekommen. Genau rechtzeitig zum Abendessen. Direkt bei der Ankunft wurden wir herzlich willkommen, der Check-in wurde nach hinten verschoben, sodass wir zuerst Essen konnten und an der New-Comer Begrüßungsrunde teilnehmen konnten bevor der kleine Bürokratie-Teil erfolgte. Reisepass, Boardversicherung etc.
Unser Zimmer im Pure Surfcamp Marokko
Wir haben uns für das Doppelzimmer mit Meerblick entschieden und wir waren begeistert. Das Zimmer ist zwar nicht besonders groß, aber da wir dort nur zum Schlafen und fertig machen waren, war es für uns völlig ausreichend. Das Badezimmer ist sehr modern, und das Bett ist gemütlich. Ein kleines Manko ist, dass das Badezimmer nicht gut zu lüften ist. Jeden Tag wurde das Zimmer aufgeräumt. Damit hatte ich persönlich nicht gerechnet, umso überraschender war es das plötzlich meine Kleidung vom Kleiderstuhl gefaltet bereitlag. Morgens wurden wir vom Sonnenaufgang geweckt und konnten dabei mit Ausblick aufs Meer das Rauschen der Wellen genießen.
Start in den Tag im Pure Surfcamp Marokko
Morgens um 8 Uhr machten wir uns zum Frühstück auf, denn um 9 Uhr ging der Surfunterricht los. Das Frühstück bietet eine köstliche Auswahl an typisch lokalen Speisen, also marokkanischem Brot, Humus, Datteln, Bananen und dem was Deutsche gerne Zuhause frühstücken. Wer mich gut kennt weiß, dass ich sehr gerne und täglich Müsli mit Haferflocken esse. Darauf musste ich nicht verzichten, es gab sogar Bircher Müsli mit Obst. Alles, was am Buffet serviert wurde, war frisch zubereitet. Kaffee und marokkanischen Minztee gab es natürlich auch. Wer früh genug war, konnte einen Platz auf der Terrasse ergattern, und bei dem gemeinsamen Frühstück mit anderen Gästen und Blick aufs Meer über die Wellen spekulieren.
Surfen am Banana Point
Um 9 Uhr war Treffen am Strand angesagt, gut gestärkt vom Frühstück und mit voller Motivation gingen wir die 5 Minuten vom Surfcamp zum Strand. Dem Surfcamp steht ein eigener Bereich mit Sonnenliegen zur Verfügung, dort konnten wir unsere Sachen ablegen. Direkt daran angeschlossen ist Richies Beach Club der wiederum Getränke und Speisen anbietet. Unten am Strand warten die Surflehrer bereits mit Wetsuits und Boards auf Dich. Wir wurden in Gruppen nach Surferfahrung aufgeteilt, Gruppengröße maximal 6 Personen. Wir beginnen in der Anfängergruppe, denn wir haben beide noch nie auf einem Surfbrett gestanden. Kein Sport ohne Aufwärmen, deswegen starten wir mit ein paar lustigen Übungen. Diese machen wir gemeinsam mit allen Gruppen und lernen dadurch auch andere Gäste kennen.
Surfkurs
Nach dem Aufwärmprogramm verteilen sich die Gruppen auf den ganzen Strandabschnitt (Banana Point). Unser Surflehrer stammt aus Spanien und sorgt für eine heitere Atmosphäre. Die ersten 30 Minuten vermittelt er uns anschaulich die Theorie und zeigt uns Trockenübungen. In den nächsten 1,5 Stunden ging es ins Wasser. Ziel war es, ein erstes Gefühl für die Wellen zu bekommen und das Brechen der Wellen einzuschätzen. Erfolgreich konnten wir mit den ersten Wellen paddeln, natürlich in liegender Position auf dem Board. Von 11 bis 12 Uhr hatten wir eine Pause. Perfekt für einen Snack. Morgens hatten wir uns Lunchboxen am Frühstücksbuffet zubereitet und zum Strand mitgenommen. Von 12 bis 14 Uhr war die nächste Session.
White Water Surfing – turbulente Angelegenheit
Jeden Tag haben wir etwas dazu gelernt. Sodass wir beide bereits nach 3 Tagen die ersten Wellen im Weißwasser stehen konnten. Weißwasser (engl.Whitewater) ist ein Begriff für das Wasser und die Wellen, die durch den Schaum weiß sind. Der nächste Schritt ist dann das Surfen im „green water“ also hinter diesen schaumigen Wellen. Vor allem haben wir aber jeden Tag gespürt wie viel Kraft das Wasser besitzt. Wenn Du den richtigen Moment verpasst, landest Du in der „Waschmaschine“ und wirst ordentlich durchgespült. Wir waren beide mit dem Coaching des Lehrers zufrieden, morgens ist er mit im Wasser. Nachmittags beobachtet er von außen und gibt Dir Tipps.
Rest vom Tag
Wenn Du immer noch Power hast, darfst Du weiter surfen, dann jedoch ohne Betreuung. Andererseits hast Du auch die Möglichkeit noch etwas am Strand zu liegen und Dich mit den anderen Gästen über die Wellen auszutauschen. Im Surfcamp gibt es am Nachmittag wieder frischen Kaffee und zur Stärkung eine dicke Suppe und Brot. An manchen Tagen finden Ausflüge statt. Ansonsten hast Du immer die Möglichkeit die Gegend zu erkunden, am Pool zu entspannen oder Karten zu spielen. Außerdem findet morgens um 8 Uhr und Abends um 18 Uhr eine Yoga-Session statt. Abends um 19 Uhr gibt es wieder ein Buffet mit super schmackhaften Gerichten. Ob vegan, vegetarisch, europäische Küche oder eher orientalisch, für jeden ist was dabei.
Markt in Aourir
Mittwoch ist Markttag in Aourir, das wegen seines Bananenanbaus auch Banana Village genannt wird. Die Guides vom Surfcamp zeigen uns den Weg zum Markt, danach trennen sich die Gruppen, es sind nur ca. 5 – 10 Minuten Fußweg. Auf dem traditionellen und sehr einfachen Markt scheinen wir die einzigen Touristen zu sein. Gemüsen, Nüsse, Gewürze, Technik, Kleidung und vieles weiteres wurde zum Verkauf angeboten. Um den Preis zu feilschen, gehört dazu, auch wenn wir nur ein paar kleine Snacks gekauft haben. Auf der Hauptstraße des kleinen Ortes sind einige Cafés, Kiosks, Metzger und Friseure. In einem der Cafés haben wir einen traditionellen marokkanischen Minztee bestellt. So konnten wir die richtige Zubereitung beobachten.
Haare ab, aber nicht arm dran
Am Donnerstagnachmittag bin ich erneut alleine in den Ort Aourir gegangen, ich war auf der Suche nach einem Friseur. Ich habe mir ein paar Läden von außen angeschaut und bin bei einem jungen Marokkaner gelandet. Er sprach gebrochen Französisch, und mein Vokabular ist ebenfalls sehr mager, also zeigte ich auf den Rasierer und er hielt mir die verschieden Aufsätze hin. Für die Haare oben habe ich ihm gezeigt wie viel ab soll und dass er dafür die Schere verwenden soll. 1 Stunde später war er fertig (Schneiden + Rasieren), er hat sich also wirklich Zeit gelassen. Trotzdem hat es nur 2,5 € + Trinkgeld gekostet, verrückte Welt.
Danach habe ich noch einen Minztee in einem kleinen Café getrunken. Der Besitzer war alleine, ich habe ihm angeboten meinen Tee zu teilen. Er nahm das Angebot an und wir haben mit Händen, Füßen, Google Translate und ein paar Brocken Französisch über seine Familie geredet. Er zeigte mir Bilder von seinen Kindern in Frankreich, und davon, dass er sie leider aufgrund seines Alters nicht besuchen kann. Aber, dass er sich schon sehr auf den nächsten Besuch freue. Eine kleine Anekdoteüber die marokkanische Gastfreundschaft.