Mit Haien tauchen – Tauchsafari in Ägypten

Weißspitzenriffhai auf Tauchsafari

Hallo, liebe Tauch-Interessierten.
Ich stelle mich kurz vor. Mein Name ist Philip Benedini, 24 Jahre alt und betreibe mein Hobby, das Tauchen, seit 2016. Hier erfährst Du mehr über meine Tauchsafari in Ägypten. Im Jahr 2016 habe ich meine Open Water Lizenz (Tauchschein) in Deutschland gemacht, schon 2018 folgte die Advanced Open Water Lizenz und auf den Malediven die Nitrox Erweiterung. Mein Logbuch weist 69 Tauchgänge in Deutschland, Thailand, Malediven, Philippinen und Ägypten auf. Das ist erst der Anfang und ich habe viele weite Ziele, an denen ich tauchen möchte.

Kurzübersicht

  • Reisedauer: 9 Tage
  • Reisezeit: September 2019
  • Abenteuer: 2 von 3
  • Budget: 1200€ bis 1600€

Reiseroute der Tauchsafari

Port Ghalib (Marsa Alam) – Brother Islands – Daedalus – Elphinstone – Abu Dhabab2 – Marsa Shruna – Port Ghalib

Tauchsafari buchen

Gebucht haben wir unsere Tauchsafari über liveaboard.com und dort sind alle Kosten, Reiseplanung und Bootbeschreibungen vorhanden und der Supportservice ist auch sehr gut. Es gibt 3 verschiedene Routen für Tauchsafaris im Roten Meer. Eine North Tour, die sich für Fracktaucher eignet. Die South Tour ist unten beschrieben und die dritte ist die Deep South Tour, die so ähnlich wie die South Tour aufgebaut ist. Mehrere Riffe und eine noch südlichere Tauchroute wird abgefahren. Die meisten Tauchsafaris sind 8, oder 11 Tage lang und das ist für meine Begriffe auch vollkommen ausreichend. Wer mehr haben will, kann auch zwei Tauchsafaris nacheinander in Betracht ziehen. Dann lohnt sich der Anreiseaufwand mehr.

Vorbereitung

Wir haben unsere Ausrüstung größtenteils geliehen und vor Ort eine Tauchversicherung abgeschlossen. Cleverer wäre eine vorherige Tauchversicherung gewesen, denn die vor Ort galt nur für die Tauchsafari in Ägypten. Zur Leihausrüstung kann ich sagen, dass die Qualität gut und passgenau war. Lediglich die Tauchlampenleistung war schwach. Wenn Du mehr Licht unter Wasser möchtest, benötigst Du eine eigene Lampe.

Anreise

Die Tauchsafari habe ich mit meinem Bruder zusammen erleben dürfen und werde öfter in Ägypten tauchen gehen. Innerhalb von ca. 5 Stunden ist man am Flughafen Marsa Alam, der klein gehalten ist. Der inbegriffene Transfer dauert 10 Minuten und man ist am Hafen Port Ghalib, wo viele Südtour Tauchsafaris beginnen und enden. Für mich und meinem Bruder war der Temperaturunterschied enorm. Damit haben wir gerechnet.

Tauchboot

Nachdem wir also am Hafen Ghalib angekommen sind, wurden wir recht herzlich und offen vom Personal empfangen und durften unser Zimmer beziehen. Üblicherweise wird auf dem Tauchboot nur barfuß gelaufen, was wir ohnehin bei den Temperaturen vorhatten. Die Böden sind nie so heiß, dass man nicht darauf laufen kann und der Ess- und Wohnbereich ist klimatisiert. Mein Bruder und ich sind keine großen Fans von Klimaanlagen im Schlafbereich und diese kann auf Wunsch abgeschaltet werden.

Die Kajüte war super klein und bestand aus zwei Einzelbetten und Bad. Jede Kajüte besitzt eine eigene Toilette, Dusche und Waschbecken. Minimalistisch halt und mehr braucht es auch nicht. Wir sind schließlich zum Tauchen hier und das in Gegenden, die man von Land nur schwer erreichen kann.

Meine Reise

Jetzt kann die Tauchsafari losgehen. Unsere Begeisterung war unfassbar groß und wir fingen schon an zu träumen, was wir sehen wollen. Im Backpacking Rucksack war hauptsächlich unsere Tauchausrüstung und Videoequipment und Hygieneartikel.

Tag 1

Ankommen und einchecken. Außerdem abwarten, bis alle Gäste an Bord waren und alles organisatorische mit den Gästen der Tauchsafar geklärt wurde.

Tag 2

2 lokale Tauchgänge in niedriger Tiefe ca. 16 m, um das Tauchequipment zu testen und die ersten Eindrücke sammeln. In Küstennähe kann man viele Blaupunktrochen, Muränen und Rotfeuerfische finden. Wer ein gutes Auge hat, kann auch einige Krokodilfische und Synanceia entdecken. Oktopusse, Nemos, Muränen, Meeresschildkröten und Kugelfische sind auch zu finden. Diese Tauchgänge sind über das Tauchdeck gestartet worden, wobei alle anderen über Zodiacs (Schlauchboot) betaucht wurden.

Tag 3

Brother Islands (big). Morgens ging es schon um 5 Uhr aus den Betten und wir machten uns in 2 Schichten fertig zum Tauchen. Je 14 Leute bilden eine Gruppe, die von einem Guide geleitet wurde. Nach 10- minütigem Briefing zog sich die erste Gruppe an und fuhr raus. Meine Gruppe war die zweite und begann mit 30- minütigem Zeitversatz. Mein Bruder und ich haben erstmal einen Fokus auf große Tiere gelegt und sind dementsprechend direkt tief getaucht und haben danach die Tiefe bis zum Schluss reduziert. Leider waren wir weniger erfolgreich beim ersten Tauchgang morgens und sahen nur Barrakudas und Rotfeuerfische, die sich gerne verstecken.

Nachdem man den ersten Tauchgang beendet hat, wird gefrühstückt und eine kleine Pause eingelegt, bis der zweite Tauchgang gemacht wird. Zwischen dem zweiten und dritten Tauchgang ist dann immer unser Mittagessen gewesen, mit regem Austausch was man bis dato gesehen hat. Nach dem dritten und meistens letzten Tauchgang ist Abendessen und Sonnenuntergang genießen angesetzt. Nun gut so viel zum groben Ablauf. Der zweite Tauchgang war schon deutlich besser. Wir sahen einen Weißspitzenriffhai, einen Riffhai und haben vermutlich einen Fuchshai verscheucht. Schnell war er leider in der Tiefe weg. In oberer Wassertiefe fanden wir eine Corythoichthys, die ich einige Zeit beobachtete. Das nennt man einen gelungenen Tauchgang.

Der Tauchgang 3 war mindestens genauso gut, aber bei dem kleinen Bruder der Inseln! Zwei Hammerhaie, die wir in 38 m Tiefe bestaunen durften und deren Neugier ein bisschen geweckt hatten. Nach 3-minütiger Inspizierung haben sich die zwei Hammerhaie entschlossen verzogen. Schade. Okay wieder ein bisschen weiter rauf und zwei kleine Thunfische begleiten. Anschließend mit kleinem Barrakudaschwarm und großen Tischkorallen den Tauchgang ausklingen lassen.

Nemo -Tauchsafari
Nemo -Tauchsafari

Tag 4

Über Nacht fuhr das Boot dann von Brother Islands nach Daedalus. Einigen fiel es sehr schwer über Nacht schlafen zu können, weil die See etwas rau war. Ich machte mir Hoffnung, dass Großfisch so was auch mögen und bessere Chancen auf Haie bestünde. Das hat sich leider im ersten Tauchgang nicht bewahrheitet und war enttäuschend. Keiner Rede wert. Tauchgang 2 und 3 waren auch nichts Besonders. Hier und da einige Trompetenfische, Fledermausfische und einzelne Barrakudas.

Köstliche Bootsküche

Ich will hier kurz auf das Essen eingehen. Die Gäste konnten an Tag 1 Allergien, Unverträglichkeiten und Verzichte äußern. Die Küche hat so gut es ging alles umgesetzt und es gab bei unserer Tauchsafari sogar Privatgerichte separat. Morgens umfangreiches Frühstück mit Toasts, Obstsalat, Müsli, Eiern in verschieden Zubereitungen, Baked Beans und Rohkost. Mittags gab es wie abends Buffet mit Vorspeise, zweierlei Hauptgerichten und Nachtisch. Sehr üppig. Eine solche Auswahl war beachtlich.

Tag 5

Erneut Daedalus und ruhiger Nacht. Es schien verhext zu sein, erneut 5 Barrakudas auf dem ersten Tauchgang und viele Kleinfisch-Schwärme. Die Korallenvielfalt rückte mehr in den Fokus und das auch beim zweiten Tauchgang. Doch dieser endete mit einem seltenen Erlebnis. Ein junger Weißspitzen-Hochseehai beendete unser Tauchgang und umzog jedem Taucher in 1 m Abstand. Nicht jedermanns Sache, aber ein wahres Erlebnis für mich und meinem Bruder, was natürlich gefilmt wurde. Wahnsinn!
Da durfte der dritte Tauchgang auch wieder mau ausfallen. Davon erzählten wir abends natürlich viel.

Weißspitzenriffhai auf Tauchsafari
Weißspitzenriffhai auf Tauchsafari

Tag 6

Die Übernachtfahrt nach Elphinstone war sehr sachte, da man mit den Wellen fährt. Die Sicht war insgesamt über den ganzen Trip sehr gut und Wassertemperaturen von 30 Grad sehr warm. Das Highlight vom ersten Tauchgang war ein sehr alter und riesiger Napoleonfisch auf 40 m Tiefe. Dieser Tauchgang hat schon einiges abverlangt. Sehr starke Strömung hat unsere Planung umgeworfen und wir folgten der Alternativroute.

Tauchgang 2 war bei Abu Dahab2 und leichte Tauchgänge kaum Strömung und eine maximale Tiefe von 16 m sagt schon viel aus. Riffleben und Kleinfische bestaunen. Wir sahen einen gut intakten Korallengarten und massiv viele Fische, eine Muräne und einen Schwarm von Babybarrakudas. Der uns zweimal in demselben Tauchgang begegnete.


Im dritten Tauchgang durften Buddyteams einzelne Routen betauchen und ohne Gruppe auch eine großartige Erfahrung. Ähnlich wie im Aquarium, ohne Gruppenberücksichtigung. Wir bestimmten Tempo, Route und Tiefe. Zwei Krokodilfische, Muräne, drei Blaupunktrochen und zwei Meeresschildkröten.

Tauchgang 4 war ein Nacht-Tauchgang. Sehr aufregend und besonders bei Dunkelheit. Mein Bruder und ich bekamen eine Tauchlampe geliehen und ja die Leuchtkraft war miserabel. Na gut, das Beste daraus machen und alle Lampen der Kamera dauerhaft anmachen. Wir haben zuerst viele Garnelen beobachtet, einen Sepioteuthis, einige Seesterne und Muscheln.

Tag 7

Vor Abreise haben wir aus Sicherheitsgründen nur noch zwei Tauchgänge gemacht. Diese waren bei Marsa Shurna, wir sahen viele Blaupunktrochen, Muränen, Rotfeuerfische, Kugelfische, zwei Schildkröten und zwei weiße Garnelen. Die letzten Tauchgänge waren nicht tief, aber dafür besonders lange.

Schildkröte

Tag 8

Abreise vom Tauchboot und es gilt ein großes Dankeschön an Crew und Tauchguides zu entrichten. Dafür haben wir Tauchgäste für Crew und separat für die Guides Trinkgeldumschläge gemacht. Und Getränke sowie Leihausrüstung bezahlt. Nur schweren Herzens sind wir abgereist und wussten, wir kommen wieder! Andere Tauchsafari, andere Reisezeit und hoffentlich mit mehr Glück.

Schwarm

Must-See and Do

  • Begegnung mit einem Hai
  • Tauchgang in der Dunkelheit der Nacht
  • Korallenvielfalt im Roten Meer

Must-Have

  • Reisepass
  • Logbuch
  • Private Tauchlampe
  • Kameraequipment
  • Kartenspiel, Buch und Musik

Philips Tipp

Ein kleiner Tipp von mir, wer Großfisch sehen will, sollte auf kaltes Gewässer achten und die Reise vor den wärmeren Monaten machen. Dann ist das Wasser noch am kältesten und die Tiere kommen weiter nach oben. Diese schwimmen sonst in tieferem Gewässer.
Wer vor Reiseantritt keine Tauchversicherung hat, sollte sich vorher darüber informieren und eine abschließen. Diese sind nicht teuer.

Alle Fotos auf einen Blick

Noch mehr Afrika?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert