1 Woche Roadtrip – Geheimtipp Albanien

Kennst Du jemanden der bereits in Albanien war? Auf meiner Weltreise habe ich irgendwann gemerkt, dass viele Nicht-Europäer Europa viel besser kannten als ich. Ein Grund für mich von Bali nach Albanien zu reisen. Es hat sich definitiv gelohnt. Europas Südosten hat einiges zu bieten, Albanien war eins der Highlights im Balkan. Mal wieder habe ich tolle Bekanntschaften gemacht und bin mit Auto und Minibus durchs Land gereist. Tauche ein, in die Kultur, Geschichte und traumhafte Natur Albaniens.

Kurzübersicht

  • Hauptstadt: Tirana
  • Sprachen: Albanisch, mit Englisch kommst du zurecht
  • Reisedauer: 7 Tage
  • Reisezeit: Mai 2018
  • Abenteuer: 3/3
  • Budget: € | Low-Budget: Ich habe 17 € pro Tag ausgegeben.

Reiseroute

Anreise

Die Idee Albanien zu bereisen kam mir auf Bali. Ich hatte noch einen Flug mit Emirates offen, der ging eigentlich nach Frankfurt, ich konnte ihn aber nach Rom umbuchen. Von Rom aus bin ich mit Zug nach Bari gefahren. Ab Bari fährt eine Nachtfähre nach Durres. Diese Überfahrt dauert 12 Stunden und kostet 40 € ohne Kabine (Stand: 2018). Ich würde jedem empfehlen, einen Schlafplatz zu buchen. Die ganze Nacht habe ich in einem Aufenthaltsraum mit Holzbänken verbracht, der Wind vom Meer fegte durch den Raum und mir war Eiskalt. Aktuelle Preise und Fahrtzeiten erfährst du bei directferries.de. Andere Anreisemöglichkeiten habe ich in meinem Reiseguide für Albanien beschrieben.

Unterkünfte

Besonders in den kleineren Orten in Albanien gibt es nur wenige Hostels, teilweise sogar nur eins. Wie zum Beispiel in Durres. In Berat gibt es auf Booking.com auch nur zwei Hostels. Jedoch besteht eine größere Auswahl an Gästehäusern zur Verfügung. In Tirana wiederum werden einige Hostels angeboten. Generell kann ich die Hostels von I Travel Balkans empfehlen. Anbei eine Liste von Hostels, die ich selber besucht habe oder besten Gewissens empfehlen kann:

  • Durrës: Hostel Durres (super geniales Hostel)
  • Berat: Hostel Mangalem (eher traditionelle Pension – trotzdem wunderschön)
  • Sarandë: Hasta La Vista Hostel (typisches Hostellife, cool gemacht); Hakuna Matata Hostel (in der Off-Season naja, im Sommer könnte es durch seine hohe Anzahl an Betten und tolle Lage, genial sein.)
  • Gjirokastra: Stone City Hostel (sehr schön eingerichtet, sauber und familiär)
  • Tirana: Tirana Backpacker Hostel (perfekter Ort, wenn Du gerne Leute triffst, schnell ausgebucht); Hostel Taipei 101 tirana (gemütlich und sehr zentral)

Fortbewegung

Von Durrës aus hatte ich geplant mit den Minibussen durchs Land zu fahren, so wie ich es auch auf dem letzten Stück gemacht habe. In meinem Hostel habe ich aber Ulli kennengelernt, einen Niederländer. Wir haben Abends zusammen ein Bier getrunken und über unsere Reisen erzählt. Ulli war auch alleine unterwegs und bot mir an mich in seinem Mietwagen mitzunehmen zur nächsten Station. Wir haben uns gut verstanden und auch die nächsten Orte zusammen bereist, das kam mir sehr gelegen. Denn ich reise gerne vor Ort mit anderen gemeinsam.

In Gjirokastra trennten sich unserer Wege. Von dort aus bin ich mit dem Minibus gefahren. Das war ein wahres Erlebnis. Die 15 Sitzplätze wurden zu über 20 gemacht, es hat ohne Ende geregnet. Der Motor des Busses ist alle 20 Minuten während der Fahrt ausgegangen, damit auch die Scheibenwischer und das Licht für einen Moment. Anscheinend kannte der Fahrer das Problem und starte den Motor einfach während der Fahrt neu. Solange bis wir angekommen waren.

Meine Reise

Durrës

In Durrës bin ich gelandet, weil die Fähre hier anlegt. Der Ort ist bekannt für sein Römisches Amphitheater, welches das zweitgrößte im Balkanraum ist. In der Innenstadt lädt eine Fußgängerzone, in der Nähe der Moschee zum Spazieren ein. Hier werden auf einem kleinen Markt Süßigkeiten und Speisen angeboten. Wenn Du entlang der alten Stadtmauern schlenderst, vorbei an einigen Bars, Cafés und Restaurants, kommst Du zum venezianischen Turm, das letzte Überbleibsel der alten Burg. Des Weiteren erzählt ein Archäologisches Museum über die Geschichte der Stadt. Am Abend kann man an der Strandpromenade das Treiben beobachten und den Sonnenuntergang beobachten. Von Durres kannst Du auch ein paar Tagesausflüge machen. Mehr als 2-3 Nächte reichen aber vollkommen aus.

Für mich sind die traditionellen Märkte immer ein Highlight. Abends haben wir gemeinsam mit dem Hostelpersonal gekocht und vorher auf dem Markt eingekauft. Danach gab es dann selbst gebrannten Wein und Raki vom Markt. Die anderen Gäste berichteten, dass die Stärke jeden Tag unterschiedlich sei, ich hatte wohl einen stärken Wein erwischt. Morgens zum Frühstück gab es frisch gekochte Eier, Feigenmarmelade, ein köstliches Brot und Schafskäse. Tipp: Probiere doch Mal ein Brot mit Schafskäse und Marmelade.

Berat

Die Stadt der 1000 Fenster. Die weißen Häuser von Berat, eines hinter dem anderen, den ganzen Berg hoch. Das sieht bei Tag schon faszinierend aus und der Sonnenuntergang toppt das ganze noch. Dieser Ort ist klein und traditionell, hin und wieder kommt ein Esel als Transportmittel durch die Gassen. Oben auf dem Berg befindet sich die Burg von Berat. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das innere der Burg kann besichtigt werden, hier findest Du auch ein Museum über Albaniens spannende Geschichte. Der Weg dorthin ist steil, aber es lohnt sich. Von oben hast Du einen einzigartigen Ausblick über Berat. Für die Tour benötigst Du 2 – 3 Stunden.

Am Fuße des Berges liegt ein Fluss, darüber führt die Brücke zwischen den Orten Mangalem und Gorica, die beide zu Berat zählen. Am Abend kannst Du in der „Innenstadt“ über die Promenade schlendern, hier findest Du einige tolle Restaurants und Cafés. Ein paar andere Backpacker erzählten sogar von einer Weinprobe bei einem Winzer in der Nähe von Berat. Sarah von „Rapunzen will raus“ berichtet mit vielen Bildern über Ihren Ausflug zu dem kleinen Sinec Canyon.

Fahrt nach Saranda

Hierzu möchte ich nicht viel sagen. Die Straßen in Albanien sind irgendwo zwischen Schotterpiste, Löcher im Teer und fast wie neu. Also von allem etwas, aber mit dem Dacia ging es. Als Beifahrer (und DJ) habe ich besonders den Blick aus dem Fenster genossen. Noch nie zuvor, bin ich durch eine Wolkendecke gefahren, nun war es so weit, cooles Erlebnis.

Sarandë

An der Westküste von Albanien (auch albanische Riviera) liegt Saranda. In Deutschland gilt es noch als Geheimtipp, aber im Sommer ist der Tourismus hier schon weit verbreitet. Die meisten Unterkünfte sind 3 Sterne+ Hotels, aber es gibt ein paar schöne Hostels. Saranda bietet Buchten mit Kiesstränden und glasklarem Wasser. Entlang der Promenade findest Du Restaurants, Cafés und Bars und viele Hotels. In der Innenstadt von Sarande geht es etwas ruhiger zu, aber auch findest Du einige Shops und Restaurants. Du solltest Dir den Ausblick von der Burg Lekuresi aufs Meer auf keinen Fall entgehen lassen.

Ksamil

Mindestens so schön wie Korfu, wenn nicht schöner. Aber aufgepasst, wenn Du im Sommer eine Unterkunft in Ksamil buchen möchtest, musst Du früh dran sein. Anfangs noch ein Geheimtipp heute kann es am Strang eng werden. Aber besonders für die Nebensaison sollte es auf Dein Bucketlist! Weißer Sandstrand und glasklares Wasser, kleine Buchten.

Butrint

Nicht weit von Saranda entfernt liegt die Halbinsel Butrint, ca. 20 km sind es bis dort. Mit dem Auto mussten wir mit einer Art Floss den Vivarkanal überqueren. Ein lustiges Erlebnis. Butrint ist eine Ruinenstadt aus griechischen, römischen, venezianischen und byzantinische Epochen. Du merkst schon, jetzt wird es historisch. Es zeigt verschiedene Schätze wie ein Theater, Tempel, Kirchen und militärische Anlagen. Das schöne ist, dass sich alles im Freien befindet. Lediglich ein kleines Museum ist in einem Gebäude. 1992 wurde Butrint als erstes UNESCO-Weltkulturerbe des Landes gekrönt, danach folgten einige.

Ruinenstätte von Butrint, UNESCO-Weltkulturerbe, Albanien

Blue Eye | Blaues Auge bei der Karstquelle | Syri i Kaltër

In Butrint war noch tolles Wetter, aber plötzlich zogen Wolken auf. Es schüttete wie aus Eimern, nicht ganz unüblich für Ende April. Im Auto und auch auf den Straßen hatten wir kein Problem, aber wir wollten unbedingt dieses Naturschauspiel sehen. Als wir angekommen sind, wussten wir, dass wir es nicht trocken schaffen. Schuhe aus, rein obligatorisch das Regencape über und losgelaufen. Es hat sich gelohnt, du siehst es auf den Fotos oder in diesem YouTube-Video bei schönem Wetter. Danach saßen wir dann zu Dritt nur in Unterhose im Auto, weil alles andere Klitschnass war. Haha, auch das gehört dazu.

Gjirokastra

Die Stadt der 1000 Stufen oder auch ‚Stone City‘. Ein historischer Ort mitten in idyllischer Landschaft mit imposantem Gebirge auf bis zu 1800 Metern Höhe. Durch Gjirokastra führen schmale und steile Gassen bis in die Altstadt. Dort findest Du einige Unterkünfte, traditionelle Cafés und Läden. Auf dem Boden sind Pflastersteine verlegt, die Dächer der Häuser sind ebenfalls mit flachen Steinen bedeckt. Dadurch bleibt es in den Unterkünften im Sommer kühl und im Winter bleibt die Wärme im Haus.

Der Weg bis zur Spitze des Bergs ist steil und besteht aus sehr vielen Treppenstufen, teilweise Steinstraßen oder kleinen Pfaden. Oben auf dem Berg präsentiert die Burg von Gjirokastra seinen Besuchern einen einzigartigen Panoramablick. Im Inneren der Burg findest Du Waffen, Kanonen und weitere Ausstellungstücke die an den Unabhängigkeitskampf Albaniens erinnern.

Tirana

Von Gjirokastra nach Tirana ist es echt ein Stück, über 6 Stunden habe ich mit dem Minibus gebraucht. Die Fahrt ein Abenteuer. Vom Bushof in Tirana waren es ca. 30 Minuten zu Fuß bis zum Hostel. Erstmal war ich nach den paar Tagen in ruhigen Orten und super sauberer Luft geschockt als ich nach Tirana gekommen bin. Es war laut und die Luft voller Abgase. Umso froher war ich als ich im Tirana Backpacker Hostel angekommen bin. Genau rechtzeitig zum gemeinsamen Grillabend, eine ideale Möglichkeit um Leute zu treffen.

  • Albanien verfügt über 750.000 Bunker, sie stammen aus Zeiten der Diktatur und der angst vor einer Inversion.
  • In Tirana findest Du keine Marken wie McDonalds, BurgerKing, Adidas, H&M.
  • Mutter Theresa ist die einzige Nobelpreisträgerin Albaniens, sie stammt aus Skopje, was mittlerweile zu Mazedonien gehört.
  • Die albanische Sprache ist einzigartig und ein Nationalstolz.

Zur Orientierung habe ich an einer Free Walkingtour teilgenommen. Der Guide erzählt das wichtigste über die Geschichte, den Kommunismus, die Menschen und die Kultur im Lande. Mein Aufenthalt in Tirana war nur kurz, aber folgende Sehenswürdigkeiten solltest Du nicht verpassen:

  • Moderner Skanderberg Platz, dort ist auch die große Moschee
  • Albaniens Geschichte im National Museum
  • BunkArt & BunkArt2, Museuen in alten Bunkern
  • Enver Hoxha Pyramide (Fast eine Art lost place mitten in der Stadt)
  • Cafés und ABrs im Ish-Blloku Bezirk
  • Ausblick auf die Stadt vom Rooftop XVI (Bar)

Mehr über Tirana findest Du bei „Komm wir machen das einfach“

Must-See and Do

  • Entspannte Atmosphäre in Durres
  • 1000 Fenster und Burg von Berat
  • Roadtrip durch die Serpentinen mit Zwischenstopps
  • Saranda, nur wenn du Strand oder Party suchst
  • besser ab kleine Strände auf dem Weg nach Ksamil
  • UNESCO Weltkulturerbe Butrint
  • Blue Eye und Natur drum herum
  • Burg von Gjirokastra mit seiner Geschichte
  • Tirana, als Hauptstadt natürlich einen Besuch Wert

Must-Have

  • Kamera und vielleicht sogar nochmal den Selfiestick auspacken
  • Badesachen
  • Regenjacke
  • festes Schuhwerk
  • maps.me App

Albanien Reiseguide

Albanien
Saranda, Albanien

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